Deutschland ist ein reiches Land, aber nicht alle haben gleichermaßen an diesem Reichtum teil. Trotz des hohen allgemeinen Lebensstandards und der guten wirtschaftlichen Situation in Deutschland liegt die Kinder- und Jugendarmut seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau. In Sachsen-Anhalt ist die Situation im bundesdeutschen Vergleich besonders dramatisch. Jedes vierte Kind und sogar jeder dritte junge Mensch zwischen 18 und 25 Jahren sind in Sachsen-Anhalt von Armut betroffen.
In unserer Arbeit als Jugendverbände erleben wir täglich, was Armut mit Kindern und Jugendlichen macht und bieten Unterstützung. Doch diese Unterstützung allein ist nicht ausreichend. Es braucht umfassende strukturelle Veränderungen in allen politischen Handlungsfeldern. Daher haben wir gemeinsam mit unseren Mitgliedsverbänden über erlebte Problemlagen und Lösungsansätze gesprochen. Das Ergebnis ist unser Positionspapier „Aktiv gegen Kinder und Jugendarmut in Sachsen-Anhalt“.
Mit diesem Papier wollen wir als Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände auf die vielseitigen Herausforderungen von jungen Menschen in Armut in Sachsen-Anhalt aufmerksam machen und zur Verbesserung ihrer Situation beitragen. Wir haben das Positionspapier in verschiedene Bereiche unterteilt, die in der Lebenswelt von Kinder- und Jugendlichen besonders relevant sind: Familie, Kindertageseinrichtungen, Schule, Ausbildung, Studium, Arbeit, Freizeit, Wohnen, Hilfen zur Erziehung, Mobilität, Beteiligung und Gesundheit. Kinder- und Jugendarmut wirken sich auf all diese Lebensbereiche von jungen Menschen aus und müssen daher mehrdimensional durch Politik und Gesellschaft in den betroffenen Handlungs- und Lebensfeldern bekämpft werden.
Wir freuen uns auf die Diskussionen, die wir mit diesem Text anstoßen, und wünschen uns, dass wir in Sachsen-Anhalt gemeinsam aktiv und entschlossen gegen Kinder- und Jugendarmut vorgehen. Denn eines ist klar: Wir müssen schnell handeln – auch auf Landesebene – um gleichwertige Lebensverhältnisse für junge Menschen zu gewährleisten!
