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Wertschätzung statt Verpflichtung – Freiwilligendienste stärken

Der Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.V. hat auf seiner Mitgliederversammlung am 11. März 2023 den Beschluss D1 “Wertschätzung statt Verpflichtung – Freiwilligendienste stärken” gefasst.


Der Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e. V. lehnt einen Pflichtdienst für junge Menschen ab und setzt stattdessen klar auf Freiwilligkeit. Als Kinder- und Jugendring stehen für ein selbstbestimmtes freiwilliges Engagement und sind überzeugt, dass die Freiwilligendienste wie FSJ und BFD dafür einen ausgezeichneten Rahmen bieten.

Was wir wirklich benötigen, ist mehr Wertschätzung und Anerkennung für junge Menschen, die einen Freiwilligendienst leisten. Dieses freiwillige Engagement noch viel ernster zu nehmen, würde den Gemeinsinn stärken.

Dazu gehört, die Freiwilligendienste bedarfsgerecht auszubauen, wie es auch im Koalitionsvertrag vorgesehen ist. Aktuelle Überlegungen, die Haushaltstitel für die Freiwilligendienste ab 2024 um 20 % zu kürzen, passen hingegen nicht dazu.

Als Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e. V. fordern wir sowohl die Bundesregierung als auch die Landesregierung auf, Freiwilligendienste ausreichend finanziell auszustatten um noch mehr jungen Menschen dieses selbstbestimmte und freiwillige Engagement zu ermöglichen.

Den Vorschlag, junge Menschen sollten mit einem (sozialen) Pflichtjahr das Gemeinwohlproblem lösen, ist unverantwortlich und wird von uns entschieden zurückgewiesen. Jugendliche und junge Erwachsene kommen aus zwei Jahren Pandemie, in denen der Staat große Versäumnisse darin gezeigt hat, den Schulbetrieb vernünftig zu organisieren, die Digitalisierung voranzutreiben, Luftfilter zur Verfügung zu stellen, Bildungsbenachteiligung aufgrund von Armut entgegenzuwirken, psychologische Hilfe für in Krisen geratene Jugendliche in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stellen usw. In einer Situation, in der gesellschaftliche Spaltung deutlich erkennbar und das demokratische Miteinander gefährdeter ist denn je, kann nicht an die Gemeinwohlverantwortung junger Menschen delegiert werden.

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