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Anhörung zur Petition: Zukunft sichern: Jugendarbeit vor Ort retten!

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Am 20.02.2020 hat der Petitionsausschuss des Landtages von Sachsen-Anhalt eine Anhörung zu unserer Petition „Zukunft sichern: Jugendarbeit vor Ort retten!“ durchgeführt. Als Petenten hatten wir die Möglichkeit im Rahmen dieser Anhörung das Anliegen der Petition und die damit verbundenen Forderungen

8.000 Stimmen für die Jugendarbeit vor Ort!

Mit Eurer Hilfe haben wir mehr als 8.000 Unterschriften gesammelt – davon mehr als 7.000 aus Sachsen-Anhalt-, um an das Land zu appellieren, die Jugendarbeit vor Ort in Zukunft stärker zu unterstützen. Heute wurde die Petition übergeben!

Von 1998 bis 2018 gab es keine Erhöhung des Landeszuschusses an die Landkreise und kreisfreien Städte. Summiert man die zahlreichen Kürzungen und den Wertverlust der Förderung durch Inflation und Tarifsteigerungen, dann fehlen heute mehr als 8 Millionen Euro.

Übergabe der mehr als 8000 Unterschriften

Die Regierungsfraktionen haben bereits gehandelt und letztes Jahr in einem ersten Schritt eine Erhöhung von etwas mehr als 2 % für 2019 und die Dynamisierung für die folgenden Jahre vorgeschlagen. Die vom Landtag beschlossene Erhöhung sorgt aber “nur” dafür, dass die Jugendarbeit in den kommenden Jahren nicht immer weiter ausblutet. Sie reicht nicht aus, um den Trend immer weiterer Schließungen von Jugendclubs zu stoppen und bessere Arbeitsbedingungen für die Fachkräfte zu schaffen. Der Jugendarbeit “steht das Wasser bis zum Hals” wie es heute im Rahmen der Übergange der Petition von Seiten es freien Trägers hieß.

Petition: Zukunft sichern: Jugendarbeit vor Ort retten!

Wittenberg:

Ein freier Träger lehnte auf Grund des nicht mehr verkehrssicheren Zustandes des zur Verfügung gestellten Gebäudes die weitere Durchführung der Kinder und Jugendarbeit ab. Weder investive Maßnahmen noch die Bereitstellung eines anderweitigen Gebäudes konnte die Gemeinde realisieren, sodass die Kinder – und Jugendarbeit eingestellt werden musste

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Ein Landkreis:

Die seit 20 Jahren beim selben Träger tätige Fachkraft hat mit diesem Träger in diesem Zeitraum insgesamt 26 befristete Arbeitsverträge geschlossen.

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Anhalt-Bitterfeld:

Die neue Richtlinie hat sich zum Ziel gesetzt, auch mobile Angebote und Streetwork zu fördern und damit insb. auch im ländlichen Raum Angebote der Jugendarbeit vorhalten zu können. Die Angst besteht, da die Mittel nicht mehr werden, dass dies zu Lasten der bereits jetzt sehr ausgedünnten und ausgelasteten Jugendarbeitslandschaft geht.

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Wittenberg:

Die Stadt Wittenberg plant, sich aufgrund der aktuellen Lage nicht mehr in der bisherigen Höhe an der Jugendförderung zu beteiligen. Wie und ob die wegfallenden Gelder kompensiert werden können, ist nicht klar.

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Stendal:

Die Jugendhilfeplanung sieht klar abgegrenzte Planungsregionen vor. Für jede Planungsregion gibt es eine mobile Fachkraft (i.d.R. 30 Stunden). Ist diese Fachkraft krank oder die Stelle vakant, gibt es für die jungen Menschen aus den Dörfern dieser Planungsregionen kein selbstständig erreichbares Angebot.

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Anhalt-Bitterfeld:

Oft bringen Jugendliche ihre Geschwisterkinder mit in die Einrichtungen, da sie diese betreuen müssen. Besteht diese Möglichkeit nicht, müssen die Jugendlichen zu Hause bleiben.

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Wittenberg:

Da sich der freie Träger weigerte, in dem von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Gebäude aufgrund dessen Zustandes Jugendarbeit zu leisten, und es kein adäquates anderes Gebäude gab, findet in dieser Gemeinde derzeit keine Jugendarbeit statt.

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Anhalt-Bitterfeld:

Das Außengelände einer Einrichtung verfügt über einen Beachvolleyballplatz, dessen Sand dringend ausgetauscht werden müsste. Auch das restliche Außengelände ist in die Jahre gekommen und für Jugendliche nicht mehr attraktiv. Geld für eine Neugestaltung bzw. den Austausch des Sandes ist nicht da.

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Burgenlandkreis:

Vielfach sind die kreisangehörigen Gemeinden für die Instandsetzung der Räumlichkeiten zuständig. Der Landkreis stellt seit über einem Jahrzehnt keine Gelder mehr dafür zur Verfügung. Ob und wie saniert wird, hängt oft davon ab, ob anderweitig Geld eingeworben werden kann, und ist damit oft ein glücklicher Zufall.

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Anhalt-Bitterfeld:

Viele Jugendeinrichtungen verfügen über eine Grundausstattung der 2.000er Jahre (Kicker, Tischtennis, Billiard). Diese Angebote allein sind aber für junge Menschen nicht mehr attraktiv und so fehlt z.B. eine attraktive technische Ausstattung

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Jerichower Land:

Entwicklung der Anzahl der Einrichtungen laut Jugendhilfeplanung in allen Planungsräumen: 2009 = 52 Einrichtungen 2015 = 36 Einrichtungen 2018 = 26 Einrichtungen Gründe: insb. bauliche Mängel in den Einrichtungen (1. Rückgang) und zunehmend Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden (2. Rückgang).

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Wittenberg:

In den letzten drei Jahren konnten in mindestens drei Fällen im Landkreis Wittenberg Stellen circa ein Jahr lang nicht besetzt werden.

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Halle (Saale):

Der Haushalt der Stadt Halle (Saale) weist seit Jahren in der Haushaltsstelle für Investive Mittel für die Jugendarbeit 0 Euro aus.

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Staßfurt:

In Staßfurt werden neun Jugendclubs von drei Festangestellten, die von acht ehrenamtlichen Helfer*innen unterstützt werden, betreut. Eigentlich wünschenswert wäre eine pädagogische Kraft pro Einrichtung.

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Mansfeld-Südharz:

Die im Rahmen der Jugendförderung geförderten Fachkräfte haben 2019 ihre Personalkosten von Januar bis März im Mai beschieden bekommen und jetzt im Juni für den Zeitraum von April bis Oktober. Jegliche Betriebs- und Projektkosten sind immer noch nicht beschieden. Z.B. kann die Miete von einem interkulturellen Begegnungszentrum nicht mehr gezahlt…

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Anhörung zur Petition: Zukunft sichern: Jugendarbeit vor Ort retten!

Am 20.02.2020 hat der Petitionsausschuss des Landtages von Sachsen-Anhalt eine Anhörung zu unserer Petition „Zukunft sichern: Jugendarbeit vor Ort retten!“ durchgeführt. Als Petenten hatten wir die Möglichkeit im Rahmen dieser Anhörung das Anliegen der Petition und die damit verbundenen Forderungen mehr 8.000 Stimmen für die Jugendarbeit vor Ort! Mit Eurer…

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Anhalt-Bitterfeld:

Ein Jugendclub hat im Durchschnitt 30 Besucher*innen, darunter auch viele Kinder. Der Jugendclub wird durch eine Fachkraft betreut.

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Salzlandkreis/Schönebeck:

Drohende Schließung eines weiteren Jugendclubs, da die Stadt Schönebeck aufgrund von Haushaltskonsolidierung plant, aus der anteiligen Finanzierung auszusteigen.

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Ein Landkreis:

Die Fachkraft hat zwischen dem 01. Januar und dem 15. Mai dieses Jahres bereits 73 Überstunden erbracht.

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Halle (Saale):

Die Stadt Halle (Saale) gab für die Förderung der Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit pro Einwohner unter 21 Jahren im Jahr 2016 32 Euro aus. Vergleichbare Städte wie zum Beispiel Rostock hatten einen Betrag von 88 Euro. Potsdam gibt 158 Euro aus.

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Salzlandkreis/Schönebeck:

Schließung eines Jugendclubs, da Drittmittel für die beiden Clubs des Trägers nicht rechtzeitig zur Verfügung standen und die Fördergelder des Landkreises nur für die Förderung einer Personalstelle ausreichen.

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Ziel

Ziel der Petition „Zukunft sichern: Jugendarbeit vor Ort retten!“ ist es, die Mitglieder des Landtages und die Landesregierung dazu aufzufordern, sich aktiv für die Jugendarbeit vor Ort einzusetzen und zu handeln, bevor es endgültig zu spät ist. Unser Ziel ist es, damit sicher zu stellen, dass jungen Menschen auch in Zukunft in ganz Sachsen-Anhalt Räume und Ansprechpartner*innen zur Verfügung stehen.

Die Petition

Zukunft sichern: Jugendarbeit vor Ort retten! Die Situation der Kinder- und Jugendarbeit in den Landkreisen und kreisfreien Städten in Sachsen-Anhalt hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Einrichtungen wurden geschlossen, wie zuletzt im Salzlandkreis, oder stehen kurz vor der…

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Warum? – Darum !

Am Ende der Petition: Zukunft sichern: Jugendarbeit vor Ort retten! fordern die Unterzeichner*innen die Landesregierung und die Mitglieder des Landtages dazu auf, aktiv zu werden, und schlagen dafür drei konkrete Maßnahmen vor. Untenstehend findet ihr die Daten und Fakten, die…

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