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Junge Menschen in der aktuellen Krise nicht schon wieder vergessen!

Resolution des Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e. V.

Der menschenverachtende und imperialistische Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hält an. Unsere Gedanken sind weiterhin bei den Angehörigen der Verstorbenen, den Geflüchteten und den Menschen, die in der Ukraine um ihr Leben bangen müssen. Sie sind auch bei den Teilen der russischen Zivilgesellschaft, die gegen diesen Krieg aufbegehren.

Die Auswirkungen dieses Krieges, in Kombination mit den anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie, erreichen in Form einer globalen und vor allem europäischen Wirtschaftskrise nun mittelbar auch das Leben junger Menschen und die Tätigkeit der Jugend(verbands)arbeit in Sachsen-Anhalt. Die Bundesregierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Krisenfolgen abzufedern, diese reichen für eine nachhaltige Kinder- und Jugendarbeit nicht aus.

Dennoch bekommen junge Menschen die Krisenauswirkungen jetzt deutlich zu spüren. Es droht eine Verschärfung von Armutslagen in einem Bundesland, welches seit Jahren eine überdurchschnittlich hohe Kinder- und Jugendarmut aufweist. Die Kostensteigerungen treffen junge Menschen gleich doppelt, denn auch die für und durch sie vorgehaltenen Angebote der Jugend(verbands)arbeit sind stark betroffen. Verpflegungs-, Unterbringungs- und Betriebskosten steigen derzeit rasant und spürbar. Es drohen damit massive Kostensteigerungen bei den Teilnehmendenbeiträgen und das temporäre oder dauerhafte Wegbrechen von Angeboten der (verbandlichen) Jugendarbeit.

Der Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e. V. fordert die Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik auf:

1. Es muss ein klares Bekenntnis zur Bekämpfung von Härten für junge Menschen geben. Notfallmechanismen aller Ebenen müssen insbesondere junge Menschen und ihre Familien in den Blick nehmen und schnell greifen.

2. Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei, dennoch werden die Sonderförderungen für junge Menschen eingestellt. Das ist ein fatales Signal. Wir fordern die Fortführung und Aufstockung des Sonderprogramms Aufholen nach Corona.

3. Einschränkungen bis hin zur Schließung oder Absage von Angeboten für junge Menschen, insbesondere durch energiebasierte Eingriffe oder starke Kostensteigerungen, müssen verhindert werden. Um mögliche Insolvenzen bei Vereinen und Verbänden aufgrund der steigenden Kosten abzuwenden, braucht es jetzt kurzfristige und schnell greifende Lösungen sowie in den nächsten Jahren reguläre, spürbare und inflationsangepasste Fördersteigerungen auf allen Ebenen.

4. Kinder und Jugendliche müssen in der Diskussion der Krisenlagen ernst- und mitgenommen werden. Partizipationsmöglichkeiten dürfen nicht eingeschränkt, sondern müssen ausgebaut werden. Wir bekräftigen unser Bekenntnis zur Notwendigkeit einer krisenfesten Partizipationskultur.


Die Resolution als PDF zum Download: https://www.kjr-lsa.de/wp-content/uploads/2021/07/Resolution_KJR_Junge_Menschen_in_der_aktuellen_Krise_nicht_schon_wieder_vergessen.pdf