Kann ich während einer Jugenddisko einfach so Musik abspielen, wen darf ich fotografieren und wie und wo darf ich die Bilder verwenden? Was muss in meine Datenschutzerklärung auf der Website und wie kläre ich in Anmeldeformularen über die personenbezogenen Daten auf? Kann ich WhatsApp zur Kommunikation mit Ehrenamtlichen weiter nutzen?
Zahlreiche Fragen sind durch die DSGVO auf die Jugendarbeit aktuell geworden. Datenschutz wird häufig als zusätzliche Last, als unverhältnismäßig und nicht praktikabel gesehen – auch innerhalb der Jugend(verbands)arbeit. Dennoch ist der europäische Datenschutz ein hohes und erkämpftes Gut, für das sich auch Jugendverbände stark gemacht haben – wir sollten und müssen ihm Raum geben.
Datenschutz–Webinare
Vereine und Verbände müssen nachweisen können, dass ihre haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen gemäß den Vorgaben aus Datenschutzvorschriften arbeiten. Gemeinsam mit Rechtsanwalt Robert Harzewski bieten wir für Jugendorganisationen aus Sachsen-Anhalt kostenfreie Kurz-Schulungen im Bereich Datenschutz zu konkreten Fragestellungen an. Dauer ca. 1-1,5 Stunden, die Teilnahme ist online möglich. Die Anmeldung für die Kurz-Schulungen erfolgt kostenfrei über die Webseite des Datenschutz-Anwaltes.
Kommende Veranstaltungen:
Innovation und Datenschutz!
Informiert euch bei der Stiftung für Datenschutz über deren regelmäßige (und größtenteils kostenlosen) Veranstaltungen und Webinare zum Datenschutz im Ehrenamt: jeden Monat ein anderes Thema mit hoher Praxisrelevanz. Im Ehrenamt werden personenbezogene Daten in vielfältiger Weise verarbeitet und sind schon längst nicht mehr auf die Verwaltung der Mitgliedsliste beschränkt. Egal ob Buchhaltung, Website und Social Media, jugendverbands- und vereinsinterner Austausch, Dokumentation von Jugendverbandss- und Vereinsaktivitäten, Online-Veranstaltungen oder Fundraising, kaum noch etwas geschieht ohne digitale Hilfsmittel. Daher sind auch hier stets die Vorschriften zum Datenschutz zu beachten. Der Ansatz der Bundesstiftung lautet nicht Innovation oder Datenschutz, sondern Innovation und Datenschutz!
Rechtliche Grauzonen abwägen in der Jugendarbeit
Datenschutz und lebensweltorientierte Jugendarbeit stehen in einem strukturell hervorgerufenen Widerspruch zueinander. Fachkräfte sind gezwungen, selbst zu entscheiden, welchem Auftrag sie mehr Gewicht zusprechen und bewegen sich ferner in unsicheren Grauzonen: Entscheiden sie sich für ihren pädagogischen Auftrag im Sinne der Lebensraumorientierung und holen ihre Zielgruppe da ab, wo sie sich bewegt, oder geben sie dem Schutzauftrag mehr Gewicht? Es herrscht der weit verbreitete Wunsch nach mehr rechtlicher Klarheit und Flexibilität.
Die nachfolgenden Inhalte ersetzen keine konkrete und verbindliche rechtliche Beratung und sind als solche auch keine Rechtsberatung. Diese Sammung bietet jedoch einen Überblick über relevante Prozesse und Alltagssituationen der Jugendarbeit, die im Kontext des Datenschutzes von Bedeutung sind. Dabei stellen die Empfehlungen keinesfalls die allein möglichen Vorgehensweisen dar. Jedes Verfahren muss auf die Praktikabilität und die Umsetzbarkeit im eigenen Träger geprüft werden. Eine juristische Klärung seitens des KJR LSA ist daher nicht gewährleistet.
Datenschutz-grundverordnung, kurz: DSGVO
Hier findest du die rechtlichen Vorgaben der Verordnung (EU) 2016/679 (Datenschutz-Grundverordnung) übersichtlich aufbereitet.
Podcast: Sicher durch rechtliche Grauzonen
Rechtliche Fallstricke medienpädagogischer Arbeit mit drei Fallbeispielen aus der Praxis, analysiert von Expert*innen der Arbeitsgemeinsachft Kinder- und Jugendschutz NRW.
Methoden und Anregungen für die Praxis
‘Made to measure’ – Eine digitale Spurensuche
Das Datenexperiment veranschaulicht, was Firmen wie Google oder Facebook über die Menschen wissen. Ein Datensatz als Drehbuch – Dokumentationsfilm und interaktive Webseite.
Workshop-Methoden
Arbeitsmaterial zu Privatsphäre und Mündigkeit in digitalen Umgebungen vom Projekt Digitale Jugendarbeit (CC-Lizenz).
Datenschutz ist praktizierter Kinderschutz!
Mit zunehmendem Alter nehmen auch die Aktivitäten Heranwachsender im Netz zu, womit auch die Preisgabe persönlicher Informationen bei Instagram, WhatsApp und Co. steigt. Nicht alle (er)kennen die Risiken und Gefahren, die damit einhehgehen. Vor allem der sorglose Umgang mit Freigaben von persönlichen Informationen wie Mobilfunknummer und Aufenthaltsort, als auch personalisierte Werbung anhand persönlicher Datenprofile kann zu Schwierigkeiten führen. Daher ist es wichtig, Kinder, Jugendliche und Erwachsene über Risiken im Netz aufzuklären und im Gespräch eine Haltung zu finden, welche Persönlichkeitsrechte wahrt und gleichzeitig diesen zentralen Lebensraum (junger) Menschen anerkennt.