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Prävention sexualisierter Gewalt

Prävention sexualisierter Gewalt

Deutscher Bundesjugendring (2018): Gute Strukturen für Kinder- und Jugendschutz vor sexualisierter Gewalt, in: https://www.dbjr.de/artikel/gute-strukturen-fuer-kinder-und-jugendschutz-vor-sexualisierter-gewalt (Stand 03.02.2020)

Austauschtreffen Prävention sexualisierter Gewalt

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene müssen überall dort, wo sie sich aufhalten, vor (sexueller und sexualisierter) Gewalt geschützt werden. Aus diesem Grund haben unsere Mitgliedsverbände Präventionskonzepte entwickelt. Doch ein Präventionskonzept allein reicht nicht. Die Konzepte müssen dauerhaft reflektiert, gegebenenfalls weiterentwickelt und in den Verbänden gelebt werden.

Um dies zu gewährleisten und ein gegenseitiges Voneinander lernen zu ermöglichen, beschlossen unsere Mitgliedsverbände auf der 35. Mitgliederversammlung 2018, sich einmal jährlich über ihre Präventionskonzepte auszutauschen, und beauftragten den Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e. V. mit der dafür notwendigen Koordination (siehe Beschluss M5: »Koordinierung der Gewaltprävention« abrufbar unter: https://www.kjr-lsa.de/wp-content/uploads/2018/11/2018-03-10_B_M05_35MV_Gewaltpraevention.pdf).

2025

Am 21. Mai 2025 fand unser achtes Austauschtreffen zur Prävention sexualisierter Gewalt statt. Nach einem gemeinsamen Einstieg mit Impulsfragen zum aktuellen Stand in Themen Schutzkonzepte ging es in den Austausch – offen, praxisnah und mit vielen Perspektiven! Am Nachmittag wurden in Gruppen die Themen Peer-to-Peer, Partizipation und Implementierung von Schutzkonzepten in Untergliederungen intensiver bearbeitet.

2024

Gemeinsam mit der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz unseres Mitgliedsverbandes fjp>media e. V. haben wir am 14. November 2024 bereits zum siebten Mal diesen Austausch ausgerichtet – dieses Mal wieder im Jugendbüro M13 in Magdeburg.

Die Veranstaltung begann mit einem Inputvortrag von Stefanie Reibling vom Kinder- und Jugendring Sachsen e. V. zu zentralen Themen wie dem Problem fehlender Anhaltspunkte bei Betroffenen, Täter*innenstrategien (illustriert durch ein Fallbeispiel mit Reflexionsfragen), der Bedeutung von Präventionsarbeit und gegebenenfalls dem Interventionsmanagement (z. B. Meldeketten). Dabei wurde stets auf die Besonderheiten der Jugendverbandsarbeit Bezug genommen. Im Anschluss wurden Einstiegsfragen zu Schutzkonzepten diskutiert und der Austausch zu rechtlichen Möglichkeiten, praktischen Tipps für kleinere Verbände und der Sensibilisierung von Multiplikator*innen vertieft. Abschließend präsentierten Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse, bevor offene Fragen geklärt, die Veranstaltung evaluiert und die Teilnehmer*innen verabschiedet wurden.

2023

Gemeinsam mit der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz unseres Mitgliedsverbandes fjp>media haben wir am 28. November 2023 bereits zum sechsten Mal diesen Austausch ausgerichtet – dieses Mal im Jugendbüro M13 in Magdeburg. Die Veranstaltung startete mit einem offenen Wissen- und Erfahrungsaustausch im Themenbereich Prävention sexualisierter Gewalt.

Im Fokus stand diesmal die Frage, wie die Weiterentwicklung von Schutzkonzepten organisationsintern gestaltet werden kann. Darüber hinaus wurde insbesondere eine queersensible Unterbringung von Teilnehmer*innen diskutiert. Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierten sich die Teilnehmer*innen in kleinen Lese- und Diskussionsgruppen gegenseitig ihre Schutzkonzepte. Hier bestand die Möglichkeit, von den Schutzkonzepten anderer Jugendverbände zu lernen und eine direkte Rückmeldung zu den eigenen Ansätzen zu erhalten. Zum Abschluss der Veranstaltung stand die Prävention sexualisierter Gewalt im digitalen Raum im Mittelpunkt, wobei besonders der korrekte Umgang mit kinder- und jugendpornographischen Inhalten in Chatgruppen thematisiert wurde.

2022

In Zusammenarbeit mit der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz von unserem Mitgliedsverband fjp>media konnten wir diesen Austausch am 16. September 2022 zum fünften Mal ausrichten. Nachdem die letzten beiden Treffen aufgrund der Corona-Pandemie im digitalen Raum stattfinden mussten, trafen wir uns diesmal wieder in Präsenz im »einewelt haus« in Magdeburg. Ziel der Veranstaltung war ein offener Wissens- und Erfahrungsaustausch zur Prävention sexualisierter Gewalt innerhalb der Jugendverbände. Welche Elemente der Schutzkonzepte und welche weiteren Themen besprochen werden sollten, wurde bereits im Vorfeld bei unseren Mitgliedsverbänden erfragt.

Diesmal stand insbesondere die Frage im Vordergrund, wie die bestehenden Schutzkonzepte lebendig und organisationsweit umgesetzt werden können. Darüber hinaus wurde der Umgang mit Grenzüberschreitungen und die Entwicklung eines Verhaltenskodex diskutiert. Im zweiten Teil der Veranstaltung gab es einen fachlichen Impuls mit anschließendem Austausch zu den Vereinbarungen gemäß § 72a SGB VIII, die unsere Mitgliedsverbände als Träger der freien Jugendhilfe mit dem Landesjugendamt geschlossen haben. Die Regelung dient dem Schutz von Kindern und Jugendlichen und hat zum Ziel, durch das regelmäßige Abfragen eines erweiterten Führungszeugnisses, einschlägig vorbestrafte Personen von der Wahrnehmung von Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe auszuschließen.

2021

Gemeinsam mit unserem Mitgliedsverband und Kooperationspartner fjp>media konnten wir diesen Austausch am 04. November 2021 digital zum vierten Mal ausrichten. Bereits im vorherigen Jahr lag neben einem allgemeinen Austausch über Präventionskonzepte, ihre organisationsspezifische Entwicklung und Erarbeitung auch der digitale Raum und seine spezifischen Anforderungen für Schutzkonzepte im Fokus. Da der digitale Raum auch bedingt durch die Corona-Pandemie einen immer stärkeren Einfluss auf die Jugendarbeit nimmt, wurde das Thema in diesem Jahr weiter vertieft.

Neben dem notwendigen Blick auf Schutzkonzepte lag der Schwerpunkt der Veranstaltung deshalb in diesem Jahr auf den Problemlagen von sexualisierter Gewalt und Hass im Netz sowie natürlich auf ihrem Einfluss und ihrer Bearbeitung in der Jugendarbeit. Durch zwei Impulse von Dr. Katja Bach (Servicestelle Kinder- und Jugendschutz) und unserem Referenten für Jugendpolitik Jakob Becksmann wurden ein Überblick über Formen von sexualisierter Gewalt im Netz gegeben sowie spezifische misogyne Online-Subkulturen in den Blick genommen. Anschließend konnten sich die Teilnehmer*innen in Kleingruppen über diese Informationen austauschen und erörtern, welche Handlungsempfehlungen sich aus sexualisierter Gewalt im digitalen Raum für die Jugendarbeit ableiten lassen. Daneben bestand jedoch auch die Möglichkeit, sich noch einmal intensiv mit bestehenden Schutzkonzepten zu befassen und Herausforderungen für eine lebendige und organisationsweite Umsetzung zu besprechen.

2020

In Zusammenarbeit mit unseren Partner*innen konnten wir diesen Austausch am 29. September 2020 zum dritten Mal ausrichten.

In einem Input stellte Stefanie Reibling, Referentin für Qualitätsentwicklung für den Kinder- und Jugendring Sachsen e. V., Überlegungen für die Implementierung von Schutzkonzepten als Entwicklungsprozess für die gesamte Organisation vor. Klar wurde dabei: Präventionskonzepte müssen für die jeweilige Organisation und auf allen dazugehörigen Ebenen individuell entwickelt werden. Ihre Entwicklung muss in den Prozess eingebunden sein, der Beteiligungsmöglichkeiten aller Akteur*innen der Organisation voraussetzt, wobei die Verantwortung bei den Erwachsenen und insbesondere der Organisationsleitung liegt.

Anschließend an diesen Input erfolgten 2 Gruppendiskussionen. In einer dieser Gruppendiskussionen konnten sich die Teilnehmer*innen mit der Referentin genauer über die Schritte im Prozess für die Entwicklung von Schutzkonzepten und insbesondere eine dafür notwendige Gefährdungsanalyse von Organisationen austauschen. Eine zweite Gruppendiskussion widmete sich den besonderen Herausforderungen der Prävention sexualisierter Gewalt im digitalen Raum, deren Relevanz für die Kinder- und Jugendarbeit während des letzten Jahres erheblich an Bedeutung gewonnen hat. Anhand von Vorüberlegungen unserer Partner*innen, SJD – Die Falken und fjp>media, konnten sich die Teilnehmer*innen über die spezifischen Gefährdungspotenziale im digitalen Raum sowie über Handlungsregeln und technische Umgangsstrategien, um diesen zu begegnen, austauschen.

Auch das Treffen selbst fand in diesem Jahr digital statt, bot aber dennoch einen gelungenen Austausch, der von den Teilnehmer*innen als gewinnbringend für die eigene Arbeit beschrieben wurde. Da davon auszugehen ist, dass auch 2021 die Bedeutung des digitalen Raums für die Kinder- und Jugendarbeit und damit die Bedeutung seiner spezifischen Gefährdungspotenziale sowie der Bedarf an Präventionsmaßnahmen weiter zunehmen werden, werden wir diese Bereiche für den weiteren Austausch besonders im Auge behalten.

2019

In Bezug auf das Thema Prävention sexualisierter und sexueller Gewalt waren die Anfänge der 2010er Jahre stark durch das Bundeskinderschutzgesetz und die damit einhergehenden Änderungen geprägt. Auf der Landesebene und bei den Jugendverbänden stand dabei die Anpassung der Rahmenbedingungen auf die neue Gesetzgebung im Fokus (Vgl. z. B. LJHA »Empfehlungen zur Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes vom 1.1.2012 bzgl. der §§ 8a und 72a SGB VIII« abrufbar unter: https://lvwa.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/LVWA/LVwA/Dokumente/Empfehlungen_des_LJHA_LSA_zur_Umsetzung_des_Bundeskinderschutzgesetzes.pdf [Stand: 3.2.2020] oder LJA: »Vereinbarung gem. § 72a SGB VIII” abrufbar unter: https://lvwa.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/LVWA/LVwA/Dokumente/5_famgesjugvers/501/Formulare_2019/allgemein/Neu____72a__aktuelle_Fassung_ausfuellbar__blanco.pdf [Stand: 03.02.2020]). Einige Jugendverbände haben die neuen Regelungen zudem genutzt, um ihre Präventionsstrategie zu hinterfragen und anzupassen. Andere Verbände und Einrichtungen begannen, sich erstmals grundlegend mit dem Thema auseinanderzusetzen. Insgesamt lässt sich konstatieren, dass in Bezug auf den Wissensstand und dien vorhandenen Präventionskonzepten eine breite Spannweite zu verzeichnen ist.

Als Herausforderung wird dabei immer deutlicher, dass Präventionskonzepte individuell auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Zielgruppen der jeweiligen Verbände und Einrichtungen zugeschnitten sein müssen. Mitzudenken sind hier Aspekte der institutionellen Verankerung, der Prävention sowie Intervention als auch der Vernetzung (Vgl. auch »Welche Bestandteile haben Schutzkonzepte?« unter: https://beauftragter-missbrauch.de/praevention/schutzkonzepte [Stand: 03.02.2020]).

Das zweite Treffen zielte 2019 darauf ab, sich konkret mit einzelnen Bausteinen von Präventionskonzepten auseinanderzusetzen. In Kleingruppen erfolgte daher eine Beratung zu 6 der insgesamt 9 Bausteinen (Vgl. auch »2. Austauschtreffen: Prävention sexueller/sexualisierter Gewalt« abrufbarunter: https://www.kjr-lsa.de/2019/12/05/2-austauschtreffen-praevention-sexueller-sexualisierter-gewalt/ [Stand: 03.02.2020]).

Eine Herausforderung des Treffens bestand in dem, sich zum letzten Mal, deutlich veränderten Kreis der Teilnehmer*innen. Ursachen hierfür waren unter anderem spontane Vertretungen aufgrund von Krankheit oder Verhinderung, aber auch Personal- bzw. Zuständigkeitswechsel. Dies führte dazu, dass verschiedene Aspekte nochmals grundlegend erläutert werden mussten. Hieraus entstand die Idee, ggf. einführende Informationen zum Thema im Vorfeld allen Teilnehmer*innen bereit zu stellen. Gleichzeitig wurden das Treffen und der damit einhergehende Austausch als sehr hilfreich für die eigene Arbeit beschrieben.

2018

Gemeinsam wurde hinterfragt, wie der Umsetzungsstand hinsichtlich Präventionskonzepten zum Schutz vor sexueller und sexualisierter Gewalt in der Jugend(verbands)arbeit, im eigenen Jugendverband, in der eigenen täglichen Arbeit umgesetzt werden und wie diese verbessert werden könnten.

Unterstützungsangebote

Servicestelle Kinder- und Jugendschutz

Die Servicestelle Kinder- und Jugendschutz bietet Projekte und Bildungsangebote, Information und Beratung sowie Netzwerkarbeit und Fortbildungen zu Fragen des Kinder- und Jugendschutzes an. Darüber hinaus wirkt sie in Prüf-, Kontroll- und Aufsichtsgremien des gesetzlichen Kinder- und Jugendschutzes mit.

Hier geht’s lang zur Servicestelle Kinder- und Jugendschutz von fjp>media, dem Verband Junger Medienmacher*innen in Sachsen-Anhalt!